Das iMac-Dilemma   Design: Apple



Im Dezember kaufte ich einen Apple iMac G5 mit 17 Zoll Display. Für mich war damals klar: So und nicht anders muss ein Computer aussehen! Im Gegensatz zu den aktuellen iMacs mit ihrer schwarzen Rückseite war dieser iMac noch komplett in glänzendem Weiß gehalten und fügt sich wunderbar ins Wohnzimmer-Ambiente ein. Der elegante iMac war erste Wahl, als es darum ging, einen Computer anzuschaffen, der auch im Wohnzimmer bestehen konnte. Wenn ich etwas scheußlich finde, dann sind es PCs, die mit ihrem Wust an Kabeln und der erforderlichen Peripherie Wohnräume verunstalten. Der iMac war sowohl vom Design als auch von der Bedienerfreundlichkeit der perfekte Computer für mich und meine Familie. Im Frühjahr 2008 traten dann allerdings folgende Probleme auf: Zunächst verdunkelte sich das Display um dann anschließend in blubbernd bunten Farben wieder zu erstrahlen, als wenn im Inneren eine Lavalampe eingebaut wäre. Nach einigen Neustarts wurden schließlich alle Ordner nur noch in Streifenoptik dargestellt, eine DVD-Wiedegabe war nicht mehr fehlerfrei möglich und in der Mitte des Displays funkelte eine vertikale Linie in schönstem Magentaton. Inzwischen sind aus dieser Linie 29 kunterbunte, nichtbestellte Hilfslinien geworden, die das Arbeiten in Grafikprogrammen (oder an dieser Homepage) zu einem Erlebnis der ganz besonderen Art machen. Eine Kulanz-Anfrage bei Apple sowie ein Gespräch mit der (übrigens sehr höflichen) Hotlinie brachten nichts, außer der Erkenntnis, dass ich den iMac entweder reparieren lassen konnte (knapp 700 Euro Reparaturkosten) oder mit den Linien leben musste. Was mich allerdings ärgert ist die Tatsache, dass ich bei weitem nicht der einzige bin, dem ein kaputtes Logicboard die Freude am iMac vermiest: Das Internet ist voll mit Erlebnisberichten geschädigter iMac-Besitzer, deren Rechner die gleichen Fehler aufweist. Bei YouTube scheint es sogar jemanden zu geben, der jede neue Linie auf seinem Display im Rahmen einer feierlichen Zeremonie mit Kuchen und Kerzen begrüßt. Und wo ist jetzt das Dilemma? Ein neuer iMac soll her. Aber kann ich wirklich sichergehen, dass das Gerät nicht auch nach 3 Jahren seinen Geist aufgibt? Apple-Produkte mögen zu den bestgestalteten gehören – vom Kundendienst bin ich allerdings ziemlich enttäuscht.